#KIC@bw Digital.Labor in Konstanz zu Echtzeitdaten für moderne kommunale Services
Ende November war die Stadt Konstanz Gastgeber des Digital.Labors der digitalakademie@bw. An diesem zweitägigen Workshop drehte sich alles um die Erhebung, Auswertung und Visualisierung von Echtzeitdaten, um den Grundstein für moderne Services und Dienstleistungen zu legen. Die Teilnehmer lernten in kreativen Methoden den Umgang mit Datenschutz, "smarten" Sensoren und kommunikativer Stadt- und Stadtplanungsentwicklung.
Für zukunftsfähige städtische Services benötigt es zunehmend eine solide Datengrundlage, basierend auf aktuellen Echtzeitdaten. Die Erhebung, Auswertung und Visualisierung dieser Daten standen im Mittelpunkt des zweitägigen Workshops im Speichersaal des Konzils. In Kooperation mit dem Faunhofer IAO und Kreativteam von Tinkertank wurden im Rahmen des Digital.Labors in verschiedenen Szenarien Lösungsansätze gesammelt, diskutiert und in Prototypen umgesetzt. Zu Beginn des Digital.Labors stand die Frage im Raum: wie erhebt man Daten in der Stadt? In einer Umfrage durch die Teilnehmer in der Innenstadt wurden Passanten zu ihrem Wissen bezüglich (offenen) Daten befragt und die Ergebnisse später im Workshop visuell dargestellt.
Eine umfassende Datensammlung kann sehr teuer werden. Daher wurde gemeinsam in der Teilnehmergruppe Konzepte für Sensoren entwickelt, um kostengünstig und in Eigenentwicklung aus handelsüblichen Komponenten smarte Sensoren designen zu können. Eingesetzt liefern die Sensoren beispielsweise Informationen zu Bewegungsströme der Passanten in der Innenstadt sowie Wetter- und Umweltdaten.
Doch wie deckt sich die Messung der Personenströme mit dem Datenschutz?
Für die nötige Transparenz hilft das Konzept eines Entscheidungsunterstützungssystems. Über Entscheidungspfade werden die städtischen Verantwortlichen unterstützt, Stolpersteine sowie ungenügende Datenschutzmaßnahmen im Vorfeld einer Applikation zu erkennen.
Für die Auswertung wurden die Daten auf so genannten Dashboards für die Teilnehmer sichtbar gemacht. Wichtig war für die Vertreter der Kommune vor allem die digitale Bildung und moderne Mobilität. Zum besseren Verständnis der Ist-Situation wurden auf einem Dashboard unter anderem die Verkehrslage, Luftverschmutzung, Busrouten oder Fahrradwege graphisch dargestellt und auf eine Karte der Stadt Konstanz projiziert. Schnell und übersichtlich werden Zusammenhänge klar, um Ziele der Stadt zu erreichen: weniger Stau, weniger Luftverschmutzung und eine Verbesserung der allgemeinen Infrastruktur. Davon sollen nicht nur die Bürger profitieren, sondern auch die Planer und Behörden mit Sicherheitsaufgaben sollen vom Mehrwert der verknüpften Geodaten einen Nutzen ziehen können.
Vorherrschendes Thema der Visualisierung von Daten, mit dem sich die Teilnehmer im Alltag beschäftigen, ist die Außenkommunikation innerstädtischer Verwaltungsthemen an Bürgerinnen und Bürger. Dabei geht es um transparente Informationsvermittlung, als auch der Darstellung von Entwicklungsprozessen und relevanten Fakten die zur Aufklärung, zum Umdenken und zu nachvollziehbaren und nachhaltigen Umstrukturierungen helfen können.
Der Einstieg in die Diskussion erfolgte über die Fragestellungen:
- »Welchen Nutzen hat die Datenvisualisierung?«
- »Welche Ziele kann man mit einer Datenvisualisierung verfolgen?«
- »Wo nutzt man Datenvisualisierung?«
- »Welche Tools gibt es zur Datenvisualisierung?«
Ein preiswertes Verfahren wurde vor Ort den Teilnehmern vorgestellt: ein virtueller Rundgang des Hafens mittels Virtual-Reality-Brillen (VR-Brillen). Bequem konnte man eine interaktive Tour des Konstanzer Hafens erleben, ohne an dem verregneten Tag vor die Tür zu müssen. Was dabei noch an Spielerei erinnert, kann später bei Touristen einen ersten Eindruck hinterlassen, bei der Orientierung helfen oder Informationen an den Standpunkten liefern. Auch in Beteiligungsformate in der Quartiersentwicklung gibt es große Potentiale durch die Einbindung von VR-Brillen. Die aus dem Digital.Labor entstandene Idee, VR-Brillen in kommunale Services der Stadt Konstanz einzubinden, wird aktuell in dem Bundesförderprogramm "Zukunftsstadt Konstanz" weiterverfolgt, in dem es um "Smartes Wachsen statt Quadratmeter" geht, also um nachhaltige Stadtentwicklung.
Den Aufbruch in die digitale und nachhaltige Stadtentwicklung hat die Stadt Konstanz bereits seit längerem geschafft und diesen im Digital.Labor durch neue und kreative Anknüpfungspunkte und Prototypen ergänzt.
Hier gelangen Sie zu unserem Partner, das KIC@bw der Digitalakademie@bw.
Eine Dokumentation mit mehr Impressionen und Ergebnissen finden sie hier.
Auch im Jahr 2020 soll wieder ein solcher Raum in der Konstanzer Stadtgesellschaft ermöglicht werden, diesmal steht das Digital.Klima Labor Konstanz unter dem Motto des kommunalen Klimaschutzes. Der Konstanzer Climathon soll am 06./07. Oktober stattfinden. Ideen für Prototype und kreative Datenprojekte dürfen gerne bei uns eingereicht werden (einfach bei Hannes.Koeninger@Konstanz.de melden).
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